
Das Projekt Sanierung der Wasser- und Stromversorgung Alp Grenchenberg, bei welchem wir die Projekt- und Bauleitung innehatten, gewinnt den Innovationspreis des Naturpark Gantrisch in der Kategorie «Natur und Landschaft». Die Jury hat hervorgehoben, dass trotz dem Fassen einer natürlichen Quelle feuchtlebensräume an Ort und Stelle erhalten werden konnten. Zudem wurde eine PV-Anlage mit einer nachhaltigen Batterie aus Schweizer Produktion installiert um den Generator zu ersetzen. Die kantonalen Behörden haben das Projekt und deren Umsetzung als ein Vorzeigeprojekt bezeichnet.
Die Alp Grenchenberg, eingebettet zwischen Alpiglemäre und Widdersgrind und Sicht auf Schibe und Märe, war mehr und mehr durch trockene Sommer und somit Wassermangel betroffen. Zudem floss das Wasser bei starken Niederschlägen aus der bestehenden Quelle trüb. Aufgrund der Höhenverhältnisse der Quelle war es nicht möglich ein Reservoir einzubauen. Um für die Zukunft und die zu erwartenden längeren Trockenperioden gewappnet zu sein und die Weiden mit neuen Tränken besser bewirtschaften zu können, hat die Alpgenossenschaft ein Projekt zur Sanierung der Wasserversorgung umgesetzt. Gleichzeitig mit der Sanierung der Wasserversorgung wurde eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung installiert und mit einer Batterie gekoppelt.

Folgende Auflistung zeigt auf wie dies in der Praxis umgesetzt wurde:
- Ein Fachbüro (UNA Bern) wurde für die Bewertung von Quelllebensräumen beauftragt.
- Der potentielle Standort wurde während 3 Monaten überwacht um sicherzustellen, dass die nötigen Wassermengen zur Nutzung und Sicherstellung einer Restwassermenge für einen zukünftigen Ersatz-Quelllebensraum zur Verfügung stehen.
- Eine Interessensabwägung und das Aufzeigen der Standortgebundenheit wurden durchgeführt.
- Der Fassungsschacht wurde so konzipiert, dass ein zusätzlicher Auslauf und der Überlauf unterhalb des Quellschachtes in den ursprünglich bestehenden Quellbach eingeleitet werden. So soll sich unweit der ursprünglichen Stelle ein Ersatz-Quelllebensraum ausbilden.
- Die Fassungsanlage (Fassung und Quellschacht) muss den hygienischen Anforderungen gerecht werden und die Schaffung eines Ersatz-Quelllebensraumes ermöglichen.
- Über eine Spezialausführung eines hydraulischen Widders war es möglich einen Höhenunterschied von über 210 m zu überwinden und so die Weiden auf dem Galm optimal zu nutzen.
- Es wurde vermieden ein Trockenwiesen und -weide Standort von nationaler Bedeutung zu betreten.
- Es wurden zwei Reservoirs (5 und 12 m3) versetzt, damit die Tränken mit Schwimmern genutzt werden können um den Wasserverbrauch zu minimieren.
- Rund 2.5 km Wasserleitungen wurden versetzt.
- Auszäunen von 4 natürlichen Quellaustritten, damit diese von Trittschäden verschont bleiben.
Die PV-Anlage mit Batterie wurde so ausgelegt, dass auf den Generator für die Melkmaschine verzichtet werden kann. Für die Batterie wurde auf ein innovatives regionales Produkt (Meiringen) gesetzt, auch wenn die Kosten gegenüber einer Standardbatterie höher ausfallen.
https://www.gantrisch.ch/naturpark-blog/innovationspreis2025/